Geschichte

Auf Einladung von Sebastian Hubert und mit Beteiligung von zirka 60 Bürgern aus der Stadt Wittlich wurde auf der Versammlung am 27.10.1921 beschlossen, dass eine Baugenossenschaft in der Stadt Wittlich gegründet werden soll. Aus den Gründungsunterlagen der Baugenossenschaft geht weiter hervor, dass zur damaligen Zeit in Wittlich eine allgemeine Wohnungsnot zu verzeichnen war. Geprägt war die Zeit durch den verlorenen 1. Weltkrieg,der anschließenden französischen Besatzung des Rheinlandes und einer allgemeinen Wirtschaftskrise.

Die Gründung der Baugenossenschaft selbst erfolgte am 05.11.1921 durch Festlegung einer Satzung. Schon in dieser Gründungsversammlung erwarben 85 Wittlicher Bürger die Mitgliedschaft in der Baugenossenschaft Wittlich. Die überaus große Wohnungsnot trieb die Menschen zur Selbsthilfe, um In gemeinsamer Arbeit, die Schaffung von Eigenheimen und Mehrfamilienhäuser zu erreichen. Die öffentliche Verwaltung der Stadt Wittlich war in dieser Zeit nicht in der Lage mit Ihren finanziellen Mittel selbst Wohnraum zu schaffen. Sie erklärte aber Ihre Bereitschaft, die junge Baugenossenschaft soweit es Ihr möglich war, zu unterstützen.

Am 05.01.1922 fand die erste Mitgliederversammlung statt, danach konnte die Baugenossenschaft ihre Arbeit aufnehmen. Von Anfang an stand im Mittelpunkt der Baugenossenschaft das gemeinnützige Handeln. Die Anerkennung als Gemeinnütziges Wohnungsbauunternehmen wurde durch den damaligen Reichsfinanzminister zugestanden.

Nach anfänglichen Problemen in der Finanzierung und der Baumaterialbeschaffung konnte im Jahre 1923 die Bautätigkeit aufgenommen werden. Neben 19 von der Baugenossenschaft bezuschussten oder errichteten Wohnhäuser konnten noch 38 weitere Privathäuser mit Hilfe der Baugenossenschaft aus gebaut werden. Weiterhin entstanden bis 1927 in der Triererlandstraße 20 Mitwohnungen und 13 Wohnungen im Bergweilerweg. Diese Mitwohnungen befinden sich auch heute noch im Eigentum der Baugenossenschaft. Für die Zeit der 30ziger und 40ziger Jahre fehlen leider kriegsbedingt historische Unterlagen, doch sind in dieser Zeit keine Neubauleistungen durchgeführt worden.

Reihehäuser Klausener WegDurch die Kriegsauswirkungen und auch durch die Inflation wurde die Bautätigkeit erst Anfang der 50ziger Jahre wieder aufgenommen. Im Jahre 1953 wurden 8 Wohnungen in der Triererlandstraße 95-101 errichtet, 23 weitere Wohnungen folgten 1955 im Klausenerweg 7-21 Der Zustrom von vielen Flüchtlingen aus der Ostzone und den ehemaligen Ostgebieten machte es erforderlich, in sehr kurzer Zeit sehr viel Wohnraum zu schaffen.

Von 1957 bis 1964 wurden in der Sternbergstraße 122 Wohnungen unterschiedlicher Größenordnung gebaut. Die Wohnungen entstanden überwiegend mit Mittel des sozialen Wohnungsbau, wobei diese teilweise ausschließlich für Flüchtlinge aus der sowjetischen Besatzungszone vorbehalten war.

Reihenhäuser Bergweiler WegIm Auftrag der Stadt Wittlich baute die Baugenossenschaft Anfang der 60ziger Jahre im oberen Bergweilerweg eine größere Wohnanlage. Durch die stetige große Nachfrage nach Wohnraum reagierte die Stadt Wittlich Mitte der 60ziger Jahre mit der Schaffung eines ersten größeren zusammenhängenden Baugebietes nach dem Kriege in der Oberstadt. Im dortigen Neubaugebiet Sehlemet erfolgte im Jahre 1967 die Fertigstellung eines 8 Familienwohnhauses im Talweg, welches fast ausschließlich mit eigenen Finanzmittel gebaut werden konnte.

Im Jahre 1969 wurden nach einer Bauzeit von weniger als einem Jahr im Talweg und in der Händelstraße weitere 40 Wohnungen an die Mitglieder der Baugenossenschaft übergeben, überwiegend 4 Zimmer Wohnungen für Familien mit Kindern. In den Jahren 1974 und 1979 folgten weitere Bauabschnitte in der Händelstraße 34-36 und 38-40 mit jeweils 16 Wohnungen.

Durch staatliche Zuschüsse unterstützt begann die Baugenossenschaft Mitte der 70ger Jahren mit Modernisierung der älteren Wohnungsbestände. Für diese Bestandsmodernisierung wurden ca. 4,6 Mio DM ausgegeben. 1987 wurde die Neubautätigkeit mit dem Bau eines 12 Familienhauses in der der Kasernenstraße 22/22a wieder aufgenommen.

Im Jahre 1991 folgte der Bau von 9 Wohnungen im Klausener Weg 23-25 und 1993 konnten in der Kasernenstraße 2a-b weitere 9 Wohnungen an die Mieter übergeben werden. Anfang der 90ziger Jahre wurde von den Organen der Baugenossenschaft die Ausdehnung der Neubautätigkeit in die Baugebiete Wittlich Ortsteil Bombogen beschlossen. Die Stadt Wittlich unterstützte die Baugenossenschaft durch die Bereitstellung von preisgünstigem Bauland.

BarthomomäusstraßeEbenfalls 1993 erfolgte dort die Fertigstellung von weiteren 12 Wohnungen und 5 Reihenhäuser für kinderreiche Familien. Von Privat war es möglich in unmittelbarer Nachbarschaft weitere Baugrundstücke zu erwerben, auf dem im Jahre 1995 ein Wohnhaus für 12 Familien gebaut wurde. Weitere 25 Wohnungen wurden im Neubaugebiet Büschelchen bzw. Bartholomäusstraße erbaut, die Anfang 1997 bezugsfertig waren. Durch den Ankauf eines ca. 4000m² großen Grundstücks in Wittlich Auf dem Geifen konnten 1997 25 Wohnungen für ältere Genossenschaftsmitglieder errichtet werden.

Der Aufsichtsrat und der Vorstand der Gemeinnützigen Bau Genossenschaft befassten sich im Jahre in mehren gemeinsamen Sitzungen mit dem Gedanken ein Tochterunternehmen als GmbH zu gründen. Die Gründung der WBW Wohnbau Wittlich GmbH erfolgte dann im April 1991. Gründe für diese Maßnahme waren auf der einen Seite die gesetzlichen Veränderungen bei der Gemeinnützigkeit, da Gemeinnützige Genossenschaften nur noch als Vermietungsgenossenschaften steuerbegünstigt weiter arbeiten können. Ein weiterer Grund war der bevorstehende Auftrag vom Land Rheinland Pfalz zum Bau von Wohnheimen für Aussiedler und deren Betreuung, die aus steuerlichen Gründen nicht selbst von der Gemeinnützigen Baugenossenschaft durch geführt werden konnten.

Im Sommer 1993 waren die neu erbauten Aussiedlerwohnheime in der Danzigerstraße und in der Kasernenstraße bezugsfertig. Die Belegung erfolgte durch das Land Rheinland Pfalz. Insgesamt 28 Aussiedler Familien erhielten dort eine neue Bleibe, die zuvor in sehr beengten Wohnverhältnissen in den aufgelösten Notunterkünften der Felsenburg und des Schwesternwohnheimes beim Krankenhaus in Wittlich untergebracht waren. Ab August 1993 übernahm die WBW Wohnbau GmbH für das Land Rheinland-Pfalz auch die Betreuung der dort untergebrachten Aussiedlerfamilien.

Schon zum 31.07.95 erfolgte die Rückgabe der Wohnheime durch das Land Rheinland-Pfalz an die WBW Wohnbau GmbH, da durch Nachlassen des Zustroms von Aussiedlern die Wohnheime nicht mehr benötigt wurden. Die bisher als Wohnheim dienenden 28 Wohnungen konnten überwiegend von den Heimbewohnern als Mietwohnung an gemietet werden.

Gleichzeitig ist festzustellen ,dass sich der Wohnungsmarkt in Wittlich in den letzen Jahren von einem Nachfragemarkt zu einem Angebotsmarkt entwickelt hat So können wir heute zu Recht nicht mehr von "Wohnungsnot" sprechen. Aber angesichts der großen Entwicklungsaufgaben in Wittlich kommt auch auf die Baugenossenschaft eine neue Herausforderung zu. Sie wird gemeinsam mit der Stadt Wittlich und andern an der Aufgabe mitarbeiten, dass Wohnraumangebot so an den Markt zu führen, dass dies sowohl für die Mieter als auch für die Struktur der Stadt Wittlich den Weg für eine positive Entwicklung bereitet. Nicht ausschließlich die Versorgung mit Wohnraum, nein auch Mitgestalter in der Stadtentwicklung zu sein, das ist ein Akzent, der auch neue rechtliche Formen für die Erfüllung der Aufgaben notwendig gemacht hat.

Die WBW Wohnbau GmbH erhielt das Obdachlosenheim incl. dem dazugehörenden Grundstück von ca. 2000 m² von der Stadt Wittlich kostenlos übereignet. Die WBW sollte für die Unterbringung der Heimbewohner in reguläre Mitverhältnisse sorgen, was dann auch erfolgt ist. Das alte Gebäude wurde abgerissen. Als weitere Aufgabe hat die WBW für die Stadt Wittlich den Bau eines 2 Gruppen-Kindergarten im Ortsteil Bombogen übernommen, der dann nach Fertigstellung 1997 als Mietkindergarten bereitgestellt wurde Die Verwaltung von Wohnungen auch für Dritte ist ein weiterer Aufgabenbereich der WBW Wohnbau GmbH. So erhielt die WBW Wohnbau im Jahre 2001 den Zuschlag und den Auftrag für die Stadt Wittlich die Verwaltung der städtischen Wohnungen zu übernehmen.

Zur Erfüllung von Bau- Modernisierungs- und Instandhaltungsleistungen für sich selbst insbesondere für die Baugenossenschaft aber auch für Dritte, unterhält die WBW Wohnbau einen eigen Regiebetrieb mit den Abteilungen Bau, Maler, und Hausmeister. Besonders die Modernisierung von Wohnungen, die langfristig vermietet waren, ist sehr wichtig um den Erhalt des vermietbaren Wohnungsbestand zu gewährleisten.

Verwaltung

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